Fährekrug Historisches

Der Fährkrug "Brobergen"

Seit 1838 wird eine Fähre von Brobergen nach Ostendorf unterhalten. Der Fährmann betrieb schon damals im Nebenerwerb eine Gaststätte, den Fährkrug. Der Vorgängerbau zum heutigen Fährkrugsgebäude wurde vom letzten Gutsherren 1584 errichtet und stand bis 1941 an dieser Stelle. 1956 wurde der heutige Fährkrug eröffnet.

2008 übernahm der Fährverein als Pächter den Fährkrug. Nach erfolgreicher Renovierung des Gebäudes und der Innenräume gelang es den Mitgliedern des Vereins den Fährkrug "Brobergen" zu einem beliebten Ausflugsziel zu machen. Gäste aus der näheren Umgebung sowie von weit her genießen hier ein Stück Natur, wie es entlang der Oste kaum ein zweites gibt.

Radfahrer machen Station auf ihren Touren entlang des Oste-Flusses um sich zu erfrischen. Vereine halten ihre Sitzungen und Feiern ab. Politiker treffen sich zu Arbeitssitzungen. Selbst Hochzeiten werden im Fährkrug gefeiert.

Wenn die Sonne lacht, genießen alle die Idylle im Kaffeegarten und blicken bei Kaffee und selbst gebackenen Torten hinüber zum ehemaligen Burggelände. Gedämpft dringt das gelegendliche Tuckern der Prahmfähre an die Ohren der Gäste, wenn der Fährmann den alten Dieselmotor anwirft. 

Die Geschichte des Fährkrugs reicht jedoch viel weiter zurück, als es den meisten Gästen bekannt sein dürfte. Denn vor dem jetzigen Gebäude stand an selber Stelle ein Fachwerkhaus aus dem Jahre 1584.

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Das ehemalige Gutshaus stand bis 1941 an der Fährstelle Brobergen

Als Bauherren für das Zeitalter der Renaissance werden Hermann von Brobergen (gestorben 1566) und sein Vetter Gothard von Brobergen (gestorben 1613/14) angesehen.

Vor allem Gothard von Brobergen, der seinen Wohnsitz 1584 nach Brobergen verlegt, veranlasst zahlreiche Baumaßnahmen auf der Burg. Er erbaut das steinerne Renaissance-Gutshaus auf dem Burgplatz. Es war ein „einflügeliger, unverputzter, homogener Backsteinbau von zwei Geschossen mit Satteldach, schmucklosen Fronten, unregelmäßig eingesetzten Fenstern und mindestens einem asymmetrisch eingesetzten Eingang“ (vgl. Christian Kamann).

Aber Gothard v. Brobergen veranlasst noch weitere Baumaßnahmen: Er lässt das Mündungsgebiet der Mehe, bestehend aus Morast und Sumpf um 1584 entwässern und zu landwirtschaftlichen Nutzflächen umfunktionieren („Kornkammer der Burg“). Auf seine Anordnung hin werden Schleusen und Deiche gebaut sowie eine Wassermühle errichtet. Da Gothard von Brobergen ohne direkte Nachkommen stirbt, wird das Gut schließlich von seinen Erben verkauft.

1665 wird das Gut zum Konkurs angemeldet und an den Hamburger Bürgermeister Hinrich Busch verkauft. Es geht dann durch mehrere Hände bis es 1838 samt Ländereien an 14 Broberger Landwirte verkauft wird.

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Fähr- und Geschichtsverein Brobergen und Umgebung e.V.
Hüttenberg 12 
21726 Brobergen

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